ein Plätzchenrezept von meiner Oma
Meine Oma hat früher zu Weihnachten unendlich viele Plätzchen gebacken, unter anderem die Spitzbuben. Als Donauschwäbin liebte sie Süßes und es gab eigentlich immer Kuchen bei ihr. Jeden Nachmittag wurde Kaffee getrunken und selbstgemachter Kuchen dazu verspeist. Mein Opa liebte das. Am Wochenende saß oft die ganze Familie bei Kaffee und Kuchen zusammen. Ich hatte das Glück, dass in unserem Haus 4 Generationen wohnten und sich alle gut verstanden. Als Kind fand ich das super. Da ist immer jemand da, mit dem man spielen kann.
In der Adventszeit gab es statt Kuchen ihre Plätzchen. Heiß umkämpft waren ihre Törtchen, Mürbteigplätzchen mit einer Füllung aus Schokoladenbuttercreme gewälzt in gemahlenen Haselnüssen. Von denen gab es pro Tag maximal ein Stück für jeden von uns, leider… aber mit gekonntem Augenaufschlag war auch mal ein zweites drin 😉 Die Muschkazondl, das waren Plätzchen, die mit einem ganz speziellen Model ausgestochen wurden, habe ich seither nirgends mehr gesehen. Die konnten ganz schön hart werden, bei falscher Lagerung. Ihre Zuckerbusserl in allen Varianten. Die leckeren Vanillekipferl, die Nougattürmchen und vieles mehr versüßte uns die Adventszeit.
Ich habe in den letzten Jahren wenig Plätzchen gebacken. Erstens esse ich sie zu gerne… dann sind sie viel zu schnell weg und bei mir auf den Hüften… 😉 Zweitens mag ich sie nach Weihnachten nicht mehr. Das heißt, wenn mir am 4. Advent einfällt ich könnte jetzt doch noch schnell welche backen, dann werden sie alt und am Ende werfe ich sie weg. Schade drum.
Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen wieder welche zu backen. Auch um Euch mit den überlieferten Rezepten meiner Oma und Uroma zu versorgen. Für mich schmecken sie wirklich nach Kindheit. Muss mal meine Mama fragen, ob das Model für die Muschkazondl noch existiert. Die würde ich gerne ausprobieren.
Heute erstmal ein allseits beliebtes Rezept – die Spitzbuben. Mürbteigplätzchen mit einer Füllung aus Johannisbeermarmelade oder -gelee. Auf dem Bild seht ihr das Rezept noch aus dem handgeschriebenen Schulheft meiner Oma. Nicht wundern, dort sind die Mengenangaben doppelt. Sie hat aus diesem Teig 2 verschiedene Plätzchen gebacken. In den 2. Teil des Teiges mischte sie noch gemahlene Haselnüsse und das wurde dann die Grundlage ihrer Törtchen.
Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit. Ich werde sicher noch ein paar Plätzchenrezepte hier veröffentlichen.
Habt Ihr auch Lieblingsplätzchen? Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir diese schicken würdet oder hier als Kommentar schreibt!
Vorbereitung | 15 Minuten |
Kochzeit | 12 Minuten |
Wartezeit | 1 Stunde |
Portionen |
Stück
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- 450 g Mehl gesiebt
- 1 Päckchen Backpulver
- 200 g Puderzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Ei
- 1 Eidotter
- 250 g Butter
- 1 TL Zitronensaft
- 1 Prise Salz
Zutaten
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- Mehl und Backpulver auf ein Nudelbrett sieben, Zucker, Vanillezucker und Salz dazu, ein Mulde in den Mehlhaufen drücken, Ei, Eidotter und Zitronensaft in die Mulde geben. Kalte Butter in Stücken auf dem Mehl verteilen. Mit den Händen zu einem Mürbeteig verkneten. 1 Stunde im Kühlschrank kalt stellen.
- Nach der Kühlzeit den Ofen auf 170 Grad vorheizen. 2 Backbleche mit Backpapier herrichten. Den Teig portionsweise auf dem Nudelbrett mit Mehl auswalken. Ca. 3-4 mm hoch (Ich mache sie gerne flach, da die Plätzchen ja dann mit Marmelade gefüllt werden und doppelt hoch sind) Ausstechen und für ca. 12 Minuten nacheinander backen. Jeder Ofen bäckt anders. Daher bitte die Plätzchen im Auge behalten, sonst werden sie schnell zu dunkel.
- Die Plätzchen nach dem Backen vom Blech auf einen Teller oder Brett geben. Wenn alle Oberteile und Böden gebacken und ausgekühlt sind. Mit erwärmtem Johannisbeergelee oder -marmelade füllen. Nicht zu viel Marmelade verwenden, sonst quillt diese aus dem Loch.
- Die fertigen Plätzchen in einer Blechdose lagern. Sie sollten mindestens 2 bis 3 Tage, vor dem Verzehr, lagern. Durch die Marmeladenfüllung werden sie richtig lecker weich.
4 Comments
Anja
12. Dezember 2017 at 20:13Ah die Törtchen vermisse ich seit vielen Jahren wenn du das Rezept hast, wär ich sehr sehr dankbar
Christine
12. Dezember 2017 at 21:04Hallo Anja, ich muss mal das Heft durchforsten. Soweit ich mich erinnere hat Ama einfach Butter mit Kaba verrührt. Ich schreib Dir wenn ich es gefunden habe
Christine
13. Dezember 2017 at 20:11Anja, die Törtchen hat Ama mit, in weicher Rama verrührtem Kaba, gefüllt. Dann außen an die Törtchen ebenfalls die Creme gestrichen und anschließend in gemahlenen Haselnüssen gewälzt. Für den Teig die Variante mit gemahlenen Haselnüssen verwenden. In den Grundteig gemahlene Nüsse oder Mandeln verkneten. Mengenangaben hat Ama im Rezept keine gemacht.
Anja
21. Dezember 2017 at 13:43Cool danke dir