Klassiker mit Pfiff!
Kürbissuppe darf im Herbst nicht fehlen. Eine leckere Suppe wärmt in dieser stürmisch, kalten Jahrenszeit Herz und Seele. Ich liebe die unterschiedlichen Varianten des Klassikers. Heute habe ich mir eine Variante ausgesucht, die ganz anders schmeckt, als es sich anhört. Lasst Euch von dieser Kürbissuppe überraschen!
Viele Jahre machte ich einen großen Bogen um Suppen aller Art. Vor allem um die Klaren, wo einem mehr Augen aus dem Teller anschauen, als hinein blicken. Ich denke, ihr wisst was ich meine. Die klassische Rindssuppe mit Fettaugen und ausgekochtem Gemüse und Fleisch als Beilage. Da schüttelt es mich heute noch. Allein die Vorstellung und der Geruch bringt mich zum Schaudern. Liegt wohl an einem Kindheitstrauma 😉 Mein Vater liebte Rindssuppe und die gab es dann auch an fast jedem Wochenende. Diese Suppe ist nicht wirklich vergleichbar mit einer Kraftbrühe, die langsam über viele Stunden köchelt und einen intensiven Geschmack entwickeln kann. Es war eher so die Art Schnellkochtopf – verfeinert mit Maggi. Meine Art Suppe zu essen, war das jedenfalls nicht.
Wie lecker jedoch Gemüsesuppen sein können, habe ich erst in den letzten Jahren für mich herausgefunden. Ich sehe noch genau das Gesicht meines Liebsten, als ich ihm das erste Mal eine Karottensuppe serviert habe. Die leicht gerunzelte Stirn, die Nase etwas hochgezogen, ein abschätzender Blick… die Frage dahinter „Soll ich das wirklich essen? Gibt’s heute nix Vernünftiges?“ Drei Teller später war die Miene ganz anders! 😉 Satt, zufrieden und verbunden mit der Feststellung, das Suppe (vor allem Karottensuppe) sehr fein schmecken kann. Vor allem wenn sie einen gehörigen Schuss Schärfe enthält.
Schärfe?
Nicht jeder mag es scharf. Aber es muss auch nicht so scharf sein, dass man von den einzelnen Zutaten nichts mehr schmeckt. Es reicht schon aus, wenn die Suppe oder das Gericht eine leichte Andeutung von scharfer Würze mit sich bringt. Auch Schärfe kann den Geschmack heben. Tastet Euch einfach ran an Euren persönlichen Schärfegrad. Für den einen reicht schon ein Hauch Cayenne oder Chili, der andere benötigt etwas mehr davon. Sollte es mal zu viel sein, lässt sich das Gericht immer noch mit Sahne oder saurer Sahne retten, auch ein wenig mehr Wasser bzw. Brühe kann da helfen.
Beim heutigen Rezept ist von dem Hauch Cayenne-Pfeffer fast nichts zu spüren. Hebt aber eindeutig den Geschmack dieser Suppe. Ihr könnt einen einfachen Selbsttest mit allen möglichen Arten des Würzens machen. So komme ich meistens auf ein „rundes“ Geschmackserlebnis. Würzt die Suppe oder das Gericht ganz normal, wie sonst auch, dann probiert davon. Es schmeckt bestimmt jetzt schon!? Dann nehmt ein wenig Säure (Essig, Zitronensaft, o.ä.) und Süße (Ahornsirup, Zucker, Honig) sowie einen Hauch Schärfe (Chiliflocken, Cayenne-Pfeffer, Tabasco, o.ä.) und würzt nach. Probiert nochmal. Schmeckt es jetzt anders? Runder? Voller im Mund? Alle Geschmacksknospen werden angesprochen. Ihr werdet auch feststellen, wenn alle diese Komponenten im Essen enthalten sind, dann seit Ihr nicht nur satt, sondern auch zufriedener.
Gutes Gelingen und einen schönen Herbst!
Vorbereitung | 15 Minuten |
Kochzeit | 30 Minuten |
Portionen |
Portionen
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- 1 Zwiebel würfeln
- 1 Knoblauchzehe halbieren
- 1 Stück Ingwer walnussgroß in Scheiben
- 20 Gramm Butter
- 1 kg Kürbis in Stücken
- 250 Gramm Wasser
- 1 Dose Kokosmilch 400g
- 1 Dose geschälte Tomaten in Stücken 400g
- 1 gehäuften TL Paprikapulver edelsüß
- 1 gehäuften TL Currypulver scharf
- 1 Prise Cayenne-Pfeffer je nach Belieben, nach Gefühl und eigenen Vorlieben in der Schärfe
- Gemüsepaste oder Brühwürfel für 1 Liter selbstgemachte Gemüsepaste hält bis zu einem Jahr im Kühlschrank
- zum Abschmecken trockener Sherry, Ahornsirup, Apfelessig
Zutaten
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- Topf erhitzen, Butter schmelzen, die gewürfelten Zwiebelstücke mit dem Knoblauch und Ingwer in der zerlassenen Butter glasig schwitzen und die Kürbisstücke dazu geben. Kurz mit anschwitzen und dann mit Wasser, Kokosmilch, Tomaten ablöschen. Paprikapulver, Currypulver, Cayenne-Pfeffer und Brühe zugeben und abgedeckt für ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze die Kürbisstücke weich kochen.
- Sind die Kürbisstücke weich, alles mit einem Pürierstab gründlich pürieren. Mit dem trockenen Sherry, Ahornsirup und einem kleinen Spritzer Apfelessig abschmecken.
- Suppe in Schalen verteilen und mit Kürbisöl und -kernen, sowie einem Sahnehäubchen (optional) dekorieren und servieren. Wer mag kann noch geröstete Kokosraspeln darüber streuen.
Je nach verwendeter Kürbisart muss dieser evtl. geschält werden. Nur Hokkaidokürbis kann ungeschält verwendet werden.
Dazu passt hervorragend Baguette oder Bauernbrot.
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