Blog/ Geschichten aus dem Leben

Fasten

Ein Verzicht mit Folgen!?

Fasten „Detoxen“ – der Frühjahrsputz für den Körper, ist in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommen.

Dieser Artikel enthält #Werbung, da ich Personen / Blogs / Orte verlinke, die ich persönlich gut finde, jedoch von denen nicht beauftragt wurde, ich auch kein Geld dafür bekomme … und ist ein redaktioneller Beitrag.

Den Ursprung findet dieser Trend wohl in der christlichen Fastenzeit. Diese dauert 40 Tage: von Aschermittwoch bis Karsamstag. Rund jeder zehnte Deutsche übt sich dann im Verzicht – etwa auf Alkohol, Süßes oder Fernsehen. Das Fasten soll an den Leidensweg von Jesus Christus erinnern. Früher machte die katholische Kirche genaue Vorgaben für Fasttage mit nur einer vollen Mahlzeit am Tag und Abstinenztage, an denen Fleisch tabu war. Heute entscheidet jeder selbst, auf welche Weise er fastet. Es ist für alle freiwillig.

Verzicht auf Industriezucker und Alkohol

Vor ein paar Jahren begann ich in der Fastenzeit auf Alkohol und Industriezucker zu verzichten. Vor allem beim Zucker fiel es mir ausgesprochen schwer. Der Grund ist einfach. Es fällt einem erst in dieser Zeit bewusst auf, in welchen Lebensmitteln sich überall Zucker versteckt. Wie dieser auch mit seinen vielen anderen Namen heißt und vor allem, wieviel Zucker in vielen deftigen Lebensmitteln enthalten ist. Es gibt unendlich viele Studien über Zucker. Nur welchen glauben und trauen? Die Zuckerlobby ist natürlich daran interessiert, die Produkte auf den Markt zu bringen und dort zu halten. Die Industrie bezahlt Wissenschaftler, die dann Expertisen erstellen, in denen die Schädlichkeit des Zuckers widerlegt wird.

Anderen Studien zeigen z.B. wie schädlich Zucker für uns ist und das Zucker im Körper ähnlich wirkt wie Kokain. Er macht also süchtig. Vor ein paar Jahren bin ich auf einen Mitschnitt eines Vortrages „Sugar: The Bitter Truth“ von Robert H. Lustig gestoßen. Herr Lustig ist ein US-amerikanischer Kinderarzt und Professor für Neuroendokrinologie an der Universität von Kalifornien in San Francisco. Er zeigt in diesem Vortrag ziemlich deutlich auf, was Zucker in unserem Körper so alles bewirkt. Das war mit ein Auslöser für mich Zucker, und vor allem Produkte die den Fruktose-Glukose-Sirup enthalten, von meinem Speiseplan möglichst weitgehend zu streichen.

Noch mehr Verzicht mit Saftfasten?

Zusätzlich zum Verzicht auf die beiden Sachen, werde ich ab Mitte März diesen Jahres wieder eine Saftkur beginnen. Ich bin letztes Jahr per Zufall (oder gibt es etwa keine Zufälle?) auf einen Film bei Netflix gestoßen (eigentlich wollte ich nur ein wenig Unterhaltung zum Bügeln 😉 ) . „Fat, Sick and Nearly Dead“ heißt dieser Film. Es ist eine Dokumentation. Joe Cross, aus Australien, erzählt darin seine Geschichte. Er hatte, neben ziemlichem Übergewicht, auch eine Autoimmunerkrankung (Nesselsucht). Mit seiner 60 tägigen Saftkur schaffte er es, nicht nur abzunehmen, sondern auch auf seine Medikamente größtenteils zu verzichten.

Bei mir wurde vor 3 Jahren ebenfalls eine Autoimmunerkrankung (Hashimoto Thyreoiditis) diagnostiziert. Hashimoto ist ziemlich gemein, man erkennt diese Krankheit nicht gleich. 3 Jahre habe ich nach der Ursache für meine Erschöpfungszustände, die unerklärliche Gewichtszunahme, die Verdauungsstörungen und meine Müdigkeit gesucht. Bin von Arzt zu Arzt gelaufen, wurde oft als Psycho abgetan. Ein wirklich langer und deprimierender Weg bis zur Diagnose. Zumindest weiß ich jetzt was ich habe, auch wenn es nicht viele Möglichkeiten zur Besserung der Symptome gibt, geschweige denn diese Autoimmunerkrankung zu heilen.

Der Film hat mich neugierig gemacht und Hoffnung geweckt, doch etwas tun zu können. Ich begann im Internet zu recherchieren. Befragte eine Freundin, die auch Heilpraktikerin ist und Erfahrungen auf dem Gebiet des Saftfastens hat. Las das eine oder andere Buch zu dem Thema. Eigentlich bin ich kein Freund von solchen „Gewaltkuren“. Mich faszinierte aber die Möglichkeit meinem Körper, und damit mir, etwas Gutes zu tun. Evtl. die Chance zu haben, dass sich mein Allgemeinbefinden verbessert.

Welcher Entsafter ist für mich der richtige?

Nachdem ich beschlossen hatte es mal mit Säften zu versuchen, ging die nächste Suche los. Welcher Entsafter ist der richtige für mich? Es gibt verschiedene Modelle auf dem Markt. Zentrifugen-Entsafter oder Slow Juicer, das war nun die Frage. Die Zentrifugen-Entsafter arbeiten schnell, mit vielen Umdrehungen und schleudern den Saft aus dem kleingehäckselten Gemüse oder Obst. Der Nachteil: Zentrifugen-Entsafter arbeiten mit sehr hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten. Dadurch werden große Mengen an Sauerstoff in den Saft eingewirbelt und beschleunigen die Oxidation von Obst und Gemüse. Wertvolle Inhaltsstoffe gehen zudem durch die starke Erhitzung verloren, die bei diesem Prozess nicht vermeidbar ist.

Ein Slow-Juicer soll es werden! Schonende Saftgewinnung bei niedriger Geschwindigkeithurom

Mir war die hohe Konzentration verschiedener Vitalstoffe, die für den Körper sofort verfügbar sind, in den frisch gepressten Säften wichtig. Dieser Entsafter trennt den Saft vom Trester und macht ihn so leicht verdaulich. Er benötigt mehr Zeit für den Entsaftungsvorgang. Dafür versorgt mich der Slow-Juicer mit leckeren, leicht verdaulichen Obst- und Gemüsesäften. Die so selbst hergestellten Säfte sind nicht erhitzt und auch mit minimaler Sauerstoffeinwirbelung hergestellt. Das schont die wertvollen Enzyme und die hitzeempfindlichen Vitamine.

Sonst hätte ich ja einfach Säfte aus dem Supermarkt oder dem Bioladen nehmen können. Ich wollte aber die volle Ausbeute an Vitaminen und Enzymen für mich. Diese werden durch Erhitzen beim Haltbarmachen für die Flasche weitestgehend zerstört, deshalb kam diese Möglichkeit für mich nicht in Frage.

Die Slow-Juicer sind etwas teurer, aber am Ende habe ich mehr Saftausbeute. Spare mir also auf längere Sicht das Geld für Obst und Gemüse wieder ein.

Meine Erfahrungen mit dem Saftfasten

Als Tipp gab mir meine Freundin noch mit, dass ich das Saftfasten erst nach dem Vollmond beginnen sollte. Was ich auch dann im April 2016 zum ersten Mal versuchte. Vorher hatte ich den Entsafter getestet und mir verschiedene Säfte zum Ausprobieren zubereitet. Der erste Tag war gut. Die Säfte schmeckten lecker. 2. Tag: Der Hunger war schon spürbar, am Abend bekam ich Kopfschmerzen (heftige). Lag daran, dass ich mich nicht weiter vorbereitet und auch nicht auf Kaffee verzichtet hatte. Die Stoffwechselumstellung und der Koffeinentzug machten Kopfschmerzen. Am 3. Tag war alles wieder gut, keine Schmerzen, kaum Hunger. Die Säfte schmeckten mir und mein kleines, tägliches Highlight kam abends, da gab es einen „Dessert“-Saft. Mein Lieblingssaft wurde eine Mischung aus Birne, Heidelbeere und roher Süßkartoffel mit Zimt.

10 Tage Durchhalten hatte ich mir vorgenommen. Da es mir so richtig gut ging und ich mich fühlte, als ob ich mit dem Saft meine Akkus wieder aufladen würde, war es überhaupt kein Problem 10 Tage durchzuziehen. Ganz im Gegenteil, ich verlängerte nochmal um 20 Tage. Dabei entschied ich mich aber für Mischkost. Morgens, Mittags und Nachmittags Saft, Abends gab es gedünstetes Gemüse oder Salat. Mir ging es blendend. Ich strahle das auch aus, so dass es meinem Umfeld positiv auffiel. Meine Müdigkeit war weg, die Erschöpfungszustände nicht mehr da und meine Bauchschmerzen, die ich aufgrund der Verdauungsprobleme hatte, auch. Außerdem hatte ich 8 kg abgenommen. Ich hoffte zwar auf eine Gewichtsreduktion, wichtig war mir aber vor allem der gesundheitliche Aspekt.

Bewegung darf beim Saftfasten auf keinen Fall fehlen. Moderater Sport verhindert, dass Dein Körper Deine Muskeln abbaut. Ein wenig wird er sich sicher auch dort holen, aber durch die Bewegung zeigst Du ihm, dass die Muskeln noch benötigt werden. Durch das Saftfasten ändert sich Dein Stoffwechsel.

Noch ein wichtiger Punkt: Die Saftmischungen sollten im Tagesdurchschnitt aus 80 % Gemüse und 20 % Obst bestehen. Da Obst sehr viel Fruchtzucker enthält, wäre ein höherer Anteil an Obst dem Ganzen nicht förderlich. Saftrezepte findest Du z.B. auch auf der Internetseite von Joe Cross „rebootwithjoe“ oder dem Engländer Jason Vale, dem Juicemaster. Es gibt auch einige Bücher mit Saftrezepten. Unter anderem von Kris Carr, auf die ich bei meinen Recherchen gestoßen bin.

Fazit

Mir hat das Saftfasten gut getan. Meine Blutwerte sprachen für sich. Da ich aufgrund meiner Autoimmunerkrankung halbjährlich zur Blutuntersuchung muss, hatte ich gute Vergleichswerte. Alle Entzündungswerte hatten sich verbessert. Meine Cholesterinwerte waren gut wie nie. Ich konnte auch diesen guten Zustand bis zum Herbst halten. Im Oktober legte ich dann noch einmal 5 Tage Saftfasten ein, das war aber zu kurz. Die Adventszeit mit Plätzchen und Glühwein taten mir gesundheitlich nicht wirklich gut. Aber gleich im Januar wieder zu starten, da fehlte mir so ein bißchen die Lust und es war mir zu kalt draußen. Deshalb freue ich mich jetzt schon richtig auf nächste Woche. Am Montag geht es wieder los und ich nutze dieses Mal die Gelegenheit und werde hier darüber berichten, wie es mir dabei geht.

Natürlich werde ich einige meiner Lieblingssäfte mit Dir teilen. Solltest Du Fragen zum Saftfasten haben oder Büchertipps benötigen, schick mir einfach eine Mail. Ich beantworte gerne Deine Fragen.

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